Die Pille danach

Die "Pille danach" ist ein Notfallverhütungsmittel, welches bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden kann. Sie ist keine Form der Abtreibung. Erhältlich ist sie rezeptfrei in den Apotheken. Es muss zuvor kein Arzt aufgesucht werden, dennoch ist ein Arztbesuch sinnvoll. Die Kosten für die "Pille danach" belaufen sich auf circa 15,00€ bis 35,00€. Lediglich Frauen bis zum 22. Lebensjahr erhalten die Kosten bei ärztlicher Verordnung von den Krankenkassen erstattet, wobei ab dem 18. Lebensjahr zumeist eine Zuzahlung von 5,00€ zu leisten ist.

Wichtiges Hilfsangebot

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Beratungsangebot vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für Schwangere in Krisensituationen. Ebenso werden Angehörige von Schwangeren (werdende Väter, Eltern und Verwandte) beraten. Vermittlung von erfahrenen Beraterinnen vor Ort, die die Schwangeren durchgehend betreuen.

Schnell ist es passiert: Beim Geschlechtsverkehr ist beispielsweise das Kondom verrutscht, gerissen oder wurde sogar ganz weggelassen. Oder auf anderen Wegen könnten Spermien in die Vagina gelangt und auf dem Weg zur Gebärmutter und den Eileitern sein, wo sie bis zu fünf Tage überleben können. Ungeschützter Geschlechtsverkehr kann daher bereits wenige Tage vor dem Eisprung eine hohe Empfängniswahrscheinlichkeit bedeuten. Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft in den beiden Tagen vor dem Eisprung. Die "Pille danach" kann eine Schwangerschaft drei bis fünf Tage nach dem Geschlechtsverkehr noch verhindern und ist daher ein Medikament, um in Notsituationen ungewollten Schwangerschaften vorzubeugen.

Wie wirkt die Pille danach?

Der Eisprung wird durch die "Pille danach" um einige Tage verzögert, insofern er noch nicht stattgefunden hat. Der Eisprung tritt durch die "Pille danach" bis zu 5 Tage später ein, sodass eventuell in Gebärmutter und Eileiter gelangte Spermien inzwischen abgestorben sind und eine Befruchtung nicht mehr möglich ist. Es wird vermutet, dass die "Pille danach" auch das Einnisten einer bereits befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verhindern könnte, was allerdings nicht belegt ist.

Welche Wirkstoffe enthält die "Pille danach"?

In Deutschland gibt es Präparate mit zwei unterschiedlichen Wirkstoffen: Sie enthalten Levonorgestrel (künstlich hergestelltes Gelbkörperhormon) oder Ulipristalacetat. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und dem Berufsverband der Frauenärzte ist der Wirkstoff Ulipristal­acetat inzwischen als ein Standard zu werten, vor allem aufgrund seiner längeren Wirkungsdauer.

Wie lange kann die "Pille danach" nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden?

Während Medikamente mit dem Wirkstoff Levonorgestrel bis zu drei Tage (72 Stunden) nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden können, haben Präparate mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat eine um zwei Tage längere Wirkdauer, sodass sie bis zu 120 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden können. Mit bestimmten anderen Medikamenten kann es zu Wechselwirkungen kommen, die die Wirksamkeit der "Pille danach" einschränken oder sie sogar unwirksam werden lassen. Lass Dich also auf jeden Fall in der Apotheke oder durch einen Arzt beraten.

Zu welchem Zeitpunkt sollte die "Pille danach" eingenommen werden?

Grundsätzlich sollte die "Pille danach" so schnell wie möglich nach dem sexuellen Kontakt ohne oder mit nicht geglückter Verhütung eingenommen werden. Weil der enthaltene Wirkstoff (unabhängig davon, ob das Präparat Levonorgestrel oder Ulipristalacetat enthält) den Eisprung verzögert, kann die "Pille danach" eine ungewollte Schwangerschaft umso wirksamer verhindern, je zeitnaher sie nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird.

Wo ist die "Pille danach" erhältlich?

Die "Pille danach" ist in Apotheken rezeptfrei erhältlich. Sie wird an Frauen im gebärfähigen Alter abgegeben. Mädchen unter 14 Jahren sollen die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten vorlegen, und die Abgabe soll an die betroffene Frau persönlich erfolgen. Verweigert eine Apotheke die Herausgabe aufgrund Deiner Minderjährigkeit an Dich, versuche es gegebenenfalls bei einer anderen noch einmal oder wende Dich schnellstmöglich an Deinen Arzt. Ist dieser nicht erreichbar, erreichst Du den Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigungen unter der Rufnummer 116117, um eine ärztliche Verordnung bekommen zu können.

Was kostet die "Pille danach"?

Es fallen circa Kosten zwischen 15,00€ und 35,00€ an, welche in der Regel selbst zu zahlen sind. Lediglich bei Frauen vor Vollendung des 22. Lebensjahres werden mit einer ärztlichen Verordnung die Kosten von der Krankenkasse übernommen. Ab dem 18. Lebensjahr ist in dem Fall zumeist eine Zuzahlung in Höhe von 5,00€ zu leisten. In der Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen kann der Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigungen unter der Rufnummer 116117 erreicht werden, um eine Verordnung durch einen Arzt zu erhalten.

Ist die "Pille danach" eine Form von Abtreibung?

Nein, die "Pille danach" ist keine Abtreibung. Eine Abtreibung würde bedeuten, dass die Eizelle bereits befruchtet und eingenistet ist. Da die "Pille danach" allerdings nur den Eisprung verzögert, sodass etwaige Spermien beim Eisprung bereits abgestorben sind, verhindert sie die Befruchtung.

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